Was haben sie in den zurückliegenden Jahren nicht schon alles versucht, die Jecken des Kolpingkarnevals, um die Macht im Schwelmer Rathaus zu übernehmen? Auch in diesem Jahr erschienen sie wieder phantasievoll gewandet und leidenschaftlich singend in der Hauptstraße 14, um für einen Rosenmontag lang den Bürgermeisterstuhl zu besetzen.
Vorneweg ein echtes Bühnentalent, der Prinz Christian von 2014, der dem amtierenden Hausherrn seine „Bewerbung“ auf den Tisch legte und auch schon zu erläutern wusste, wie er sich den Schwelmer Stadtrat vorstellt: Sieben Mitglieder sollen der KFP angehören, der Kolpingfreibierpartei, sieben weitere der Konkurrenz von der SUP, der Sonderurlaubspartei. Wer noch nicht mit einem Posten versorgt sein sollte, werde Sekretär und Sekretärin des neuen Stadtlenkers.
Christian, der Rosenmontagsherrscher, übte sich in schalkhaften Äußerungen, und Bürgermeister Jochen Stobbe hielt schlagfertig und in Versform dagegen. Für den einen Tag überließ er seinem Konkurrenten das Rathaus, allerdings „mitsamt dem echten Stadtrat“. Der junge wilde Rathausstürmer Christian beschloss darauf hin, Jochen Stobbe das „Du“ anzubieten, worauf die beiden herzhaft miteinander anstießen. Hier noch eine Beifalls-„Rakete“, da noch eine lockernde „Laola“, dann verschaffte man sich in Polonaisen körperliche Leichtigkeit. Zum Schluss räsonierten Jochen Stobbe und sein kecker Herausforderer darüber, ob man es nicht auch mit einer Doppelbesetzung an der Rathausspitze versuchen sollte.
Bunt und kurzweilig war die Stippvisite der närrischen Kolpingdamen und -herren, die nach dem heiteren Empfang im Rathaus noch ein Häuschen weiterzogen. Helau!
Schwelm, den 16. Februar 2015