Er war der Ansprechpartner für Fragen zur Geschichte der Stadt Schwelm: Gerd Helbeck, der von 1978 bis 1997 das Museum Haus Martfeld und das Stadtarchiv leitete. Der für seine umfassenden Forschungen zur Regionalgeschichte auch Wuppertals und des Bergischen Landes vielfach ausgezeichnete Fachmann ist am 16. April im Alter von 88 Jahren verstorben.
Mit seinem Namen verbinden sich nicht nur zahlreiche Publikationen und Vorträge, in denen er Schwelms Geschichte von den Anfängen im Mittelalter an beleuchtete und erläuterte. Vor allem sein Werk „Schwelm – Geschichte einer Stadt und ihres Umlandes. Band 1“ (1995) und sein Buch „Juden in Schwelm“ (1988) prägen die Auseinandersetzung mit der Stadthistorie bis heute.
Und da Heimatgeschichte auch immer Regionalgeschichte ist, müssen unbedingt auch seine beiden Buchbände über unsere Nachbarn in „Beyenburg“ (2007/2011) erwähnt werden, die von vielen Schwelmern mit ebenso großem Interesse aufgenommen worden sind wie sein Buch über „Nächstebreck“ (1984).
Ein weiteres großes Verdienst von Gerd Helbeck, der auch mehrere Jahre den Verein für Heimatkunde leitete und Ehrenmitglied der Wilhelm-Erfurt-Stiftung war, lag in seiner Neukonzeption des Museums von Haus Martfeld in den 1980er Jahren, die durch einen aufschlussreichen Katalog begleitet wurde und den Weg hin zum modernen Regionalmuseum ebnete.
Die Bedeutung von Gerd Helbecks Arbeit wurde 1996 in besonderer Weise unterstrichen, als die CDU Schwelm ihn als ihren 1. Bürgerpreisträger auszeichnete.
Marcus Kauke, Schwelms Beigeordneter auch für Kultur, würdigt den weithin bekannten Heimatforscher: „Ich selber habe Gerd Helbeck nicht mehr kennengelernt. Ich höre aber von vielen Menschen, was sie an ihm besonders schätzten: Er besaß die Gabe, umfassend und tiefgründig zu recherchieren und wichtige Zusammenhänge aufzuzeigen. Geschichte war für ihn ein komplexer Ereigniszusammenhang, der uns Menschen sowohl in unseren konkreten Lebensräumen als auch in unseren wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebenszusammenhängen unmittelbar berührt. Dank dieser vom Menschen her gedachten Perspektive und seines herausragenden Schreib- und Vortragsstils fand Gerd Helbecks Arbeit ein großes Echo“.
Auf Gerd Helbecks von ungeheurer Arbeitsdisziplin und tiefer Erkenntnis geprägten Grundlagenarbeit baut nicht nur die gegenwärtige Heimatforschung auf; hier hat er auch für die Zukunft Standards gesetzt! Und bis zuletzt hat Gerd Helbeck mit seinem weitgespannten Werk die Hoffnung verbunden, Geschichte erklären zu können, damit man aus ihr lernen möge.
Schwelm, den 25. April 2025