Mayors for Peace: Schwelm zeigt im Juli Flagge für nukleare Abrüstung und Frieden

In diesem Jahr ist es 80 Jahre her, dass der 2. Weltkrieg erst in Europa und später im Rest der Welt beendet wurde. Ebenfalls 80 Jahre ist es her, dass Atombomben auf die japanischen Städte Nagasaki und Hiroshima fielen. Für die Menschen dort bedeutete dies unbeschreibliches Grauen, Leid und Tod.

Diesem Ereignis gedenkt das internationale Bündnis „Mayors for Peace“, was soviel wie „Bürgermeister für Frieden“ bedeutet und dem auch die Stadt Schwelm angehört. Gemeinsam bekennt sich der weltweite Zusammenschluss aus Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu nuklearer Abrüstung und setzt sich gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen ein.

Als äußeres Zeichen wird am 8. Juli die „Mayors for Peace“-Flagge an den Rathäusern gehisst. Auch in Schwelm zog Bürgermeister Stephan Langhard vergangene Woche die grün-weiße Fahne mit der Friedenstaube persönlich am Fahnenmast hoch: „Erst am 8. Mai haben wir im Haus Martfeld zusammen dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa gedacht. Wir haben uns Bewusst gemacht, wieviel Leid, Tod und Zerstörung ein Krieg über die Menschen bringt und welche Folgen er auch für uns hier in Schwelm hatte. Noch heute sind davon die Spuren im Stadtbild zu sehen. “

Zu den knapp 900 Städten in Deutschland, die den „Mayors for Peace“ angehören, ist auch Schwelm seit 2005 mit dabei: „In diesem Jahr lassen wir die Fahne mehrere Wochen bis Anfang August vor unserem neuen Rathaus in Schwelm wehen. Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa — eine Mahnung an uns alle, dass Frieden kein Geschenk ist, sondern tägliches Bemühen erfordert. Angesichts der aktuellen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten liegt es gerade heute in unserer Verantwortung als Städte, gemeinsam aufzustehen für Menschlichkeit, Dialog und eine Welt ohne Gewalt. Nur gemeinsam gelingt uns eine friedliche Zukunft,“ so Bürgermeister Stephan Langhard weiter.

Das aktuelle Lagebild in Sachen Atomwaffen

Expert*innen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI gehen aktuell von rund 12.241 Atomsprengköpfen weltweit aus. Fast alle neun Atommächte modernisieren ihre Arsenale, besonders schnell wächst das chinesische Atomwaffenarsenal. Zudem läuft der New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, Anfang des kommenden Jahres aus. Bemühungen, diesen zu verlängern oder zu ersetzen, sind augenscheinlich nicht in Sicht. Es droht ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf.

Am Flaggentag erinnern die „Mayors for Peace“ an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“

Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.480 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter rund 900 Städte in Deutschland. Mehr als 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.


Schwelm, den 15. Juli 2025

Bürgermeister Stephan Langhard hisste am 8. Juli die „Mayors for Peace“-Flagge vor dem Schwelmer Rathaus. Bis Anfang August weht sie noch als Zeichen für Frieden und nukleare Abrüstung. / Bildnachweis: Stadtverwaltung Schwelm