
Tiefenrettung aus dem Kanal
Gemeinsame Übung der Technischen Betriebe Schwelm und der Feuerwehr Schwelm am 13.06.2025
von BOI Stefan Rohde
Das Kanalnetz der Stadt Schwelm war am 13.06.2025 Schauplatz einer gemeinsamen Übung der Technischen Betriebe Schwelm und der Feuerwehr Schwelm.
In den unterirdischen Kanälen der Stadt halten sich in regelmäßigen Abständen Personen auf, um Kontrollgänge, Wartungs- und Sanierungsarbeiten durchzuführen. Dabei könnte es durchaus einmal zu einem medizinischen Notfall kommen, der eine Menschenrettung erforderlich macht.
Um hier gut vorbereitet zu sein nahmen die TBS diesen Arbeitsschutzaspekt zum Anlass, Kontakt mit dem Brandschutzbeauftragten der Stadt Schwelm, Stefan Rohde, aufzunehmen. Da dieser auch gleichzeitig stellvertretender Zugführer (ZF) des Löschzuges Stadt ist, verlief die Planung einer gemeinsamen Übung reibungslos. Das Übungsziel war es, möglichst zeitnah und patientenorientiert eine sogenannte Schachtrettung durchzuführen.
Am Freitagabend trafen sich Mitarbeiter der Abteilung Stadtentwässerung unter Leitung von Karsten Migchielsen mit Feuerwehrfrauen und -männern der Löschzüge (LZ) Stadt und Winterberg vor Ort auf dem Betriebshof an der Wiedenhaufe. Zu Beginn machten sich die Feuerwehrleute ein Bild von der Größe und den Dimensionen des riesigen Abwassersammlers. Hierzu stiegen nach und nach einzelne Feuerwehrtrupps, ausgerüstet mit Klettergurten, Stirn- und Taschenlampen und zusätzlich mit einem Gaswarngerät und Atemschutz, durch den Schacht rund 16 Meter tief in den Sammler ein. Hier wurden sie von einem Mitarbeiter der TBS empfangen, der ihnen die Gegebenheiten unter der Erde erklärte.
Nachdem alle mit der Örtlichkeit vertraut waren wurde die Drehleiter der Feuerwehr in Stellung gebracht. Eine sogenannte Schleifkorbtrage wurde angeschlagen und in den Schacht heruntergelassen. Hierbei kam ein spezielles Seilsystem zum Einsatz, welches aus der Bergrettung stammt. An der Schleifkorbtrage wurden zusätzlich zwei Führungsleinen angebracht, die während des Heraufziehens von Einsatzkräften am unteren Ende des Schachtes geführt wurden. Dieses diente dem Schutz des Patienten, um das Anschlagen der Schleifkorbtrage an den Schachtmauern zu verhindern.
Aus dieser gemeinsamen Übung zogen alle Beteiligten mit Blick auf die dabei gewonnenen Erkenntnisse ein sehr positives Fazit. Feuerwehr und TBS haben sich sehr gut ergänzt und hervorragend zusammengearbeitet. Mit guten Gesprächen bei Grillwurst und gekühlten Getränken ließen die Akteure im gemütlichen Beisammensein auf der Feuer- und Rettungswache im Florianstübchen den Abend ausklingen. Eine Wiederholung dieser Übung soll auf jeden Fall stattfinden.
