Die Sommerferienzeit ist vorbei und damit auch der diesjährige Ferienspaß für Kinder und Jugendliche im Jugendzentrum. Das Ferienbetreuungsprogramm der Stadt Schwelm stieß auch in diesem Jahr wieder auf regen Anklang und war mit ca. 200 Kindern verteilt auf sechs Ferienwochen auch wieder aus- und teilweise sogar überbucht. Das Ferienspaß-Programm bestand aus einem täglichen Spiel- und Kreativangebot, Ausflüge zu Museen und Sehenswürdigkeiten in die Region sowie Events vor Ort. Insgesamt wurden sechs Ziele angesteuert, was dann einen Ausflug pro Woche macht und für die Kinder gleichzeitig auch das jeweilige Wochenhighlight darstellte. Besonders beliebt bei den Angeboten vor Ort waren der Lego-Raum und die Carrerabahn, das gemeinsame Kochen und Backen, das Dino schnitzen sowie die vielen kleinen Turniere in Air-Hockey, beim Kickern oder im 4-Gewinnt. Während vormittags das Jugendzentrum nur für die Ferienspaß-Teilnehmer geöffnet war, kamen ab nachmittags noch täglich zwischen 20 und 40 weitere Kinder im „offenen Bereich“ dazu.
Thematisch hatten sich die Kinder im Vorfeld zwei Bereiche ausgesucht. So hieß es in den ersten drei Wochen „Urzeit“, während die letzten drei Wochen im Zeichen der „alten Römer“ standen. Zu diesen Themenbereichen würden dann auch die Ausflüge und Veranstaltungen geplant. Die Urzeit erkundeten die Kinder im Naturmuseum Dortmund, um sich vor Ort über das Leben der Dinos und Neanderthaler zu informieren. Die Wohn- und Fundstätte unserer Evolutionären Vorgänger wurde aber auch direkt bei einer Fahrt ins Neanderthal besucht. Vor Ort erhielten die Kids Infos zur Steinzeit und zur Lebensweise der Urmenschen. Ein Fun-Fact wurde auch im Haus Martfeld besichtigt, so konnten sich jungen Besucher dort ein urzeitliches Schneckengehäuse mit dem Namen „Schwelmer Turbonensis“ anschauen. Das letzte Ziel, das angesteuert wurden und an dem die Urzeit sichtbar ist, führte die Gruppe in die Kluterthöhle in Ennepetal. Tief unter der Erde staunten die kleinen Entdecker über versteinerte Fossilien, Gesteinsschichten und unterirdische Gänge.
Vor Ort im Jugendzentrum ging es in der ersten Ferienhälfte musikalisch zu. Der Didgeridoo-Musiker Matthias Eder besuchte die Kinder. Unter Anleitung des Profis probierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Instrument selbst aus. Mit viel Geduld und Leidenschaft schafften sie es, diesem Instrument der australischen Ureinwohner, das mit Urzeit bzw. Traumzeit in Verbindung gebracht wird, die ersten Töne zu entlocken.
Römerzeit und Süßes vom Bürgermeister
Auch in der zweiten Hälfte der Ferien ging es zurück in die Menschheitsgeschichte. So standen die „alten Römer“ auf dem Themenplan. „Live vor Ort“-Besichtigungen machten die Ferienspaß-Kinder unter anderem in Xanthen. In dem niederreihnischen Ort sind die Spuren dieser antiken Kultur bis heute zu bestaunen. Fußläufig wurde dort das ehemalige Legionslager Vetera der 30. römischen Legion erkundet. Zudem gab es ein Amphitheater, eine römische Festungsmauer, Thermen und natürlich nicht zu vergessen das römische Museum mit allerhand ausgegrabener Schätze, wie Helmen, Schilden und römischer- sowie germanischer Bewaffnung, zu besichtigen.
Aber nicht nur Xanthen war alte Römerstädte. Vor 2.000 Jahren waren sie auch in Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) ansässig. Also machte sich das Jugendzentrum in der fünften Ferienwoche auf den Weg nach Köln ins römisch-germanische Museum. Im Rahmen zweier Führungen lernten die Kinder vieles über den römischen Alltag. Wo und wie wurde gebadet? Welche Kleidung wurde getragen? Diese und viele weitere spannende Fragen wurden im Museum beantwortet. Anschließend erhielten alle Kinder ein Eis in der Kölner Fußgängerzone. Die letzte Tagesfahrt führte die Kinder zum Haltener Römermuseum. Hier wurde vieles zum römischen Alltag in Germanien in Erfahrung gebracht. Wo lebten die Familien der Legionäre? Was haben die Römer gegessen? Auch 15.000 Playmobil Römer gab es dort zu sehen, die eine Dauerleihgabe von Armin Maiwald (bekannt aus Sendung mit der Maus) sind.
Die Veranstaltungen im Jugendzentrum zum Römer-Thema konnten sich ebenfalls sehen lassen. „Echte“ römische Gladiatoren (Amor Mortis) vollführten eindrucksvolle Showkämpfe im Atrium. Dabei lernten die Kinder zuerst den Gladiatorenmeister (Lanista) Andreas Jäger kennen. Dieser stellte seine zwei Gladiatoren vor, die jeweils als „Provokator“ ausgerüstet waren. Nach einer kurzen Eröffnungs- und Einweihungszeremonie mit Weihrauch wurden die Gladiatorenspiele im Jugendzentrum eröffnet. Doch im Gegensatz zum antiken Original verliefen diese selbstverständlich unblutig und kindgerecht. Zunächst gab es eine aktiongeladene Vorführung. Im Anschluss erhielten die Kinder dann die Möglichkeit, selbst einmal mit den beiden Gladiatoren zu üben.
Auch die Metallverarbeitung war ein wichtiges Thema in der Antike und wurde den Kindern ebenfalls nähergebracht. Dafür war am 7. August ein Schmied zu Gast. Bei diesem Anlass war auch Bürgermeister Stephan Langhard vor Ort und besuchte die kleinen Jugendzentrums-Gäste.
Zusammen mit den Mädchen und Jungen ließ er sich vom erfahrenen Pädagogen und Schmied Daniel Niederau das Schmiedehandwerk zeigen. Mit Hammer und Amboss wurden dann aus den ca. 1.000 Grad Celsius heißen Eisenstiften Amulett-Anhänger in Blätterform geschmiedet. Dafür schlugen die Teilnehmer, aufgeteilt in Kleingruppen a vier Personen, reihum mit einem schweren Hammer auf den Ambos mit dem glühenden Eisen. So erhielt es Runde für Runde und Stück für Stück die gewünschte Form, ehe es vom Schmied anschließen zischend im Abkühlbecken versenkt wurde. Dieser zeigte sich auch sehr zufrieden mit dem Talent seiner Schmiede-Lehrlinge.
Mit leeren Händen kam der Bürgermeister aber nicht. Wie es mittlerweile bei ihm zur guten Tradition geworden ist, brachte Stephan Langhard für die Kinder noch eine süße Stärkung mit. Diesmal gab es für alle Ferienspaß-Teilnehmer kleine Donuts, die reißenden Absatz bei den Kindern fanden und allen Anwesenden sehr lecker schmeckten.
Das Jugendzentrum bedankt sich ganz besonderes bei allen Akteuren, Gruppen und Unterstützern des Ferienspaß 2025. Hier ist insbesondere die Grünewald Stiftung hervorzuheben.
Weitere Programm-Highlights bis Jahresende
Neben dem Sommerferienspaß bot das Jugendzentrum noch zusätzliche Events in diesem Zeitraum an. So führte auch wieder die mobile, aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit des Jugendzentrums ihre Spielplatzrunden durch. Premiere hatte auch das Pop-Up-Kulturevent „BusArt“. Dieses fand jeweils mittwochs von 17.00-17.30 Uhr auf dem Märkischen Platz statt. In kurzen Shows unterhielten und animierten Livemusiker und eine Seifenblasenkünstlerin Kinder, Jugendliche und Eltern, die den Weg nicht ins Jugendzentrum gefunden hatten.
Weitere größere Highlights stehen nun an: am 20. September das Familienfest zum Weltkindertag und das Oooohaaa-Fetivalchenlein am 27. September.
Ab dem 15. November 2025 (jeweils samstags) von 16.30 bis 17.30 Uhr bietet das Jugendzentrum wieder Selbstbehauptungskurse für Mädchen an. Einstudiert werden Körperhaltung, Handgriffe und Abwehrtechniken. Übrigens freut sich das Jugendzentrum ebenfalls auch immer wieder gerne über Bewerber/Innen für den Bundesfreiwilligendienst.
(Schwelm, den 1. September 2025)