Demo für Rechtsstaat und Demokratie war ein voller Erfolg

Am 1. Februar trafen sich um 11 Uhr über 2500 Menschen in Schwelm zur Demo für Rechtsstaat und Demokratie, veranstaltet vom gleichnamigen Bündnis. Die friedliche Demo startete um 11 Uhr am Schillerparkplatz und führe durch die Innenstadt zum Märkischen Platz, welcher schnell vollständig und bis in die Fußgängerzone mit Demonstrierenden gefüllt war. Dort sprachen Menschen aus der Mitte der Gesellschaft über die Bedeutung von Demokratie in unterschiedlichen Lebensbereichen wie Gleichberechtigung, Migration und Toleranz.

Der Bürgermeister Stephan Langhard sprach sich erfreut über das bunte und vielfältige Bild auf der Demonstration aus. Das so viele Menschen zu der seit Dezember geplanten Demo gekommen sind, sieht er als ein positives Zeichen für den Zusammenhalt und eine starke Demokratie in Schwelm.

Für den Bereich Jugend konnte das Bündnis Julius Haberstroh, stellvertretender Schülersprecher des Märkischen Gymnasiums, als Sprecher gewinnen. Mit klaren Worten sprach er sich für weniger Ignoranz und mehr Miteinander aus: „Wir diskutieren gerne, hören aber nicht so gerne zu“.

Aus dem Bereich Sport sprach Klaus Mittelmann des Stadtsportverbands Schwelm e. V.: „Der Sport in Schwelm steht für Respekt, Fairness und Vielfalt. Der Stadtsportverband mit 32 Schwelmer Sportvereinen und 5.000 Mitgliedern stehen für eine offene vielfältige und demokratische Gesellschaft. Diese Werte des Sports sind in unseren Satzungen festgeschrieben. Die Zunahme antidemokratischer Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft betrachten wir mit großer Sorge und stellen uns entschieden dagegen.“

Kayi Schlücker aus dem Integrationsrat der Stadt Schwelm führte in ihrem Redebeitrag aus, warum gerade für Frauen eine starke Demokratie wichtig ist: „Als Frau in einem Land zu leben, das aktiv für die Rechte von Frauen eintritt, ist für mich eine der größten Errungenschaften einer demokratischen Gesellschaft. In Deutschland habe ich erlebt, dass Frauen die gleichen Rechte wie Männer haben, dass es Gesetze gibt, die Diskriminierung und Gewalt verhindern sollen und dass Frauen in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereichen eine Stimme haben.“ Sie führt weiter aus, dass eine Demokratie nicht vollständig sei, solange Frauen nicht die gleichen Rechte und Chancen wie Männer erhalten.

Von der evangelischen Kirche sprach Uwe Rahn den Appell aus, Ereignisse kritisch zu hinterfragen und das Gute zu behalten. Weiter führte er aus: „Wir müssen die Werte der Nächstenliebe, der Freiheit und der Gerechtigkeit hochhalten. Das ist gelebte Demokratie. Als Christen stehen wir für die Würde aller Menschen ein - ohne Unterschiede. Diskriminierung und Ausgrenzung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Identität haben da keinen Platz.“

Dr. Monika Steinrücke, Präsidentin des Clubs Schwelm-Fourqueux e. V. führte aus: „Für den Club Schwelm-Fourqueux versteht es sich im Sinne der Städtepartnerschaft von selbst, allen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in allen Lebensbereichen in den Fokus zu rücken. Die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten können. Lassen Sie uns weiterhin Brücken bauen, anstatt Mauern zu errichten.“

Der Beirat für Menschen mit Behinderung fertigte eine Rede an, die von Stephan Langhard vorgelesen wurde. Der Text brachte zum Ausdruck, dass Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft oft übersehen werden. Der Beirat sieht sich als entscheidender Akteur, um sicherzustellen, dass in allen Bereichen Barrieren abgebaut und Teilhabe gefördert werden: „Es geht nicht nur um Rampen oder barrierefreie Zugänge – so wichtig diese auch sind. Es geht um etwas Grundlegenderes: um Respekt, um Würde und darum, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, aktiv an unserer Demokratie teilzuhaben.“

Begleitet wurden die Laufdemo und die Abschlusskundgebung durch selbst geschriebene Liedtexte der Omas und Opas for Future und Weiteren, die von allen Anwesenden mitgesungen wurden. Am Ende der Kundgebung zeigten diese sich zufrieden mit der erfolgreichen Demo: „Sie zeigt, wie vielen Menschen Werte wie Toleranz, Gleichberechtigung und friedliches Miteinander wichtig sind und dass wir gemeinschaftlich für eine diverse und klimafreundliche Zukunft einstehen“.

(Schwelm, 1. Februar 2025)

Vereint hinter dem Banner: das Schwelmer Bündnis für Rechtsstaat und Demokratie mit zahlreichen Teilnehmern am Startpunkt Schillerstraße / Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Gregor Wessely
Zu den Abschlusskundgebungen versammelten sich die Demo-Teilnehmer auf dem Märkischen Platz. Foto: Klaus Hexel